Sonntag, 25. Dezember 2011

Erotikforen


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Die Entwicklung der Erotikforen seit Mitte der 90er

Dieser Artikel betrachtet neutral und ohne Wertung die Entwicklung der Erotikforen seit Mitte der 90er.

Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Was passiert aber bei einer Nachfrage, welche nicht geäußert wird (introvertierte Nachfrage)? Wie etwa die Nachfrage nach erotischer Unterhaltung? Die heutigen erotischen Communities entstanden aus einer introvertierten Nachfrage, und einige konnten sich etablieren.

Als Mitte der 90er das Internet zu wachsen begann, gingen AOL und Compuserve an den Start. Beide Onlinedienste boten für den unbedarften User eine Struktur an, wo er sich sofort zu Recht fand. So unterschiedlich beide Onlinedienste ihre Portale anboten, so einheitlich war das Interesse der User nach Unterhaltung. Bei Compuserve durfte man mit Mitarbeitern eines bekannten Wetterdienstes in einem eigens dafür eröffneten Chatkanal plaudern, während AOL wiederum mit Softwaredownloads, Neuigkeiten aus aller Welt und ersten Chatforen glänzte.

Glaubhaften Studien zufolge, waren seinerzeit 90% der User männlich. Zuerst unscheinbar, dann immer offensichtlicher, kam der Wunsch nach erotischer Kommunikation auf. Das heißt, 90% der männlichen User wollten mit 10% weiblichem Anteil ihre erotischen Wünsche, Phantasien und Gedanken teilen. Der Anteil von wirklichen Paaren, heute oftmals eine Zielgruppe der Erotikcommunities, lag bei unter 5%. Während Compuserve bestrebt war, den ersichtlichen Trend mit festen Chatregeln und Chaträumen zu strukturieren, machte AOL genau das Gegenteil. So durften die User selbst Chaträume eröffnen und schließen. Richtig „glücklich“ wurde man nirgends. Der Anteil der Spaßmacher, heute Fakes genannt, wuchs immer mehr. War auch logisch, denn 90% warteten vergeblich hinter ihrem Bildschirm auf weiblichen Kontakt.

Nach und nach entstanden außerhalb der Providerangebote Internetseiten mit Zutritt in erotische Foren. Während in anderen Chatforen erotischer Schriftverkehr unerwünscht war, vor allem in Internetforen der Verlagsindustrie, stieg die Anzahl jener Foren, wo keinerlei Resentements vorhanden waren. Im Jahr 1996 etablierte sich vor allem der Orionchat für Freunde der erotischen Unterhaltung.

Hier fanden Studenten die gesuchte Unterhaltung und Professoren die gewünschte Entspannung. Bedingt durch die seinerzeit hohen Onlinekosten und die maximal vorhandene Bandbreite von 8KB (bei Nutzung einer ISDN - Leitung ohne Kanalbündelung) hielten sich die meisten User nur kurz in den einschlägigen Erotikforen auf. Wer aber nun meint, das dort öffentlich die geheimsten Phantasien breit getreten wurde, den muss man enttäuschen. In annähernd allen Foren ging es um die Möglichkeit des gemeinsamen Austausches erotischer Phantasien, nicht um deren Umsetzung.

Gemeinsame erotische Gespräche per Tastatur wurden ausschließlich entweder per Kurznachricht oder in privaten, virtuellen Räumen geführt. Aus dieser Technik heraus entstanden die heute in allen Foren zu findenden „PN´s“. Vor allem die Webdesigner und Programmierer leisteten Schwerstarbeit in Erotikforen, da seitens des Gesetzgebers die Anforderungen kontinuierlich angehoben wurden. Es galt sicherzustellen, dass keine Minderjährigen Zugriff auf das Erotikangebot erhalten. Mit den seinerzeit verfügbaren Softwaretools keine leichte Aufgabe.

Mittlerweile hat sich das Bild der Erotikcommunities geändert. Sie sind innerhalb der Internetgemeinschaft akzeptiert, und auch der weibliche Anteil der User stieg markant an. Bedingt durch die europäische Gesetzgebung riegelten fast alle Erotikforen den öffentlichen Zugang ab. Dadurch profitierten wiederum Dienstleister, wie z. B. X-Check.

Mittlerweile ist das Angebot an Portalen für Dating und Erotik fast unüberschaubar. Und es sollte für jeden was dabei sein. Ob als Single, Paar oder seitensprungbereiter Partner.

Geblieben ist die introvertierte Nachfrage. Denn die Wenigsten offenbaren Ihren Wunsch nach erotischer Kommunikation.
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